Sozial.Geschichte Online 2/2010

Die Zeitschrift Sozial.Geschichte Online ist hervorgegangen aus 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts (1986-2003) und Sozial.Geschichte. Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts, deren Erscheinen als Print 2007 eingestellt wurde. Sozial.Geschichte Online erscheint nun als online-Zeitung seit 2009 unter dem Dach der University Press Duisburg-Essen. Die aktuelle Nummer 2/2010 steht nun als pdf zur Verfügung. Der Inhalt ist hier einsehbar. Die Ausgabe verhandelt 1968 (Detlev Siegfried), Intellektuellensoziologie (Stephan Moenius), die urbanen Aufstände im heutigen Frankreich (Laurent Mucchielli), die Proteste der Studierenden in Österreich (Robert Foltin), sowie die globale Krise (Karl Heinz Roth).  Zum Abschluss stellen Peter Birke und Max Henninger sechs Fragen zur Methodik der Studie »Die vielköpfige Hydra« von Peter Linebaugh und Marcus Rediker.

Vor Veränderung kommt Verstehen. Die Commons liefern nur ein schräges Bild vom Kapitalismus

Bereits für Marx stellte die Zerstörung der Commons eine zentrale Voraussetzung kapitalistischer Produktion dar. Sind die Bedingungen des Kapitals jedoch einmal durchgesetzt, reproduzieren sie sich in anderen Formen und vor allem diese müssen kritisiert werden. Die Anwendung des Commons-Begriffs für den modernen Kapitalismus ist deshalb nur bedingt angemessen. Zudem fehlt meist eine ordentliche Prise Staatskritik. Continue reading “Vor Veränderung kommt Verstehen. Die Commons liefern nur ein schräges Bild vom Kapitalismus”

Come on! Commons als neue Stars am linken Diskurshimmel und konkrete Utopie?

Der kommende BUKO hat u.a. commons als Thema. Der aktuelle ak hat das Thema bereits aufgegriffen.  Marx schrieb, dass die Einhegung der Gemeingüter (Commons) »die Arbeiter als bloßes Arbeitsvermögen gesetzt« hatte. Von da an zogen sie die »Vagabundage, Bettelei etc. of course der Lohnarbeit vor und mussten erst gewaltsam an diese gewöhnt werden«. Dieser Prozess wiederhole sich »bei Einführung der großen Industrie, der mit Maschinen betriebenen Fabriken«. Die Zerstörung der sogenannten Gemeingüter, war und ist bis heute Voraussetzung für die Durchkapitalisierung der Gesellschaft. Für viele Linke stellen Commons deshalb auch eine antikapitalistische Strategie dar. Im ak-Schwerpunkt zeigt Stefan Meretz, was Commons überhaupt sind; Benni Bärmann und ich diskutieren, ob sie einen Ausweg aus der Knechtung ermöglichen. Eine antikoloniale (Walter Mignolo) und queer-feministische (Cornelia Möser) Perspektive darf hierbei nicht fehlen. Meretz’ Artikel findet sich in einer geringfügig anderen Form bei Keimform, die Diskussion zwischen mir und Benni Bärmann ist online und hat bereits zu weiteren Diskussionen geführt (keimform, commonsblog). Die Tage werde ich hoffentlich auf die Reaktionen eingehen können.