Kapitallektürekurs: “Dem Wert auf der Spur”

Mit dem lauthals proklamierten “Ende der Geschichte” wurde nach dem Ende des real existierenden Sozialismus auch Marx in die Mottenkiste verstaubter Theorien versenkt. Damit ist nicht nur die traditionelle Lesart der Kritik der Politischen Ökonomie verschwunden (Marxismus-Leninismus im Osten und traditioneller Marxismus im Westen), sondern auch die damals noch recht junge und unbekannte Kritik an diesen Lesarten. Durch eine gegenwärtig zu beobachtende Marx-Renaissance bekommt auch diese “neue Marx-Lektüre”, deren Wurzeln – mit wenigen Ausnahmen – in die 70er Jahre reichen, langsam wieder Aufwind und dient aktuellen, gesellschaftskritischen Analysen als wichtiger theoretischer Ansatz. Obwohl der Zugang zu Marx sich anfangs oft schwierig gestaltet, lohnt es sich daher allemal, im Geiste der “neuen Marx-Lektüre” tiefer in das Original einzusteigen. Wir lesen gemeinsam den ersten Band von “Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie”.

Der Kurs wendet sich an “AnfängerInnen”, es werden keine Marx-Kenntnisse vorausgesetzt
Zeit: Erstes Treffen am 30. Oktober 2006, 20h

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Siehe www.das-kapital-lesen.de/

AnsprechpartnerInnen sind Sabine Nuss und Ingo Stützle

Der Klassenfeind steht immer im Staat. Nicos Poulantzas zum 70. Geburtstag

“Die Geschichte selbst hat uns bis heute kein gelungenes Experiment des demokratischen Wegs zum Sozialismus gegeben. Stattdessen hat sie uns negative Beispiele gezeigt, die man vermeiden, und Irrtümer, über die man nachdenken muss.” Nicos Poulantzas, von dem diese Zeilen stammen, ist wie kaum ein/e andere/r marxistische/r TheoretikerInnen der Nachkriegszeit dieser Aufforderung nachgekommen. Dass er dabei den kapitalistischen Staat ins Zentrum seiner analytischen Anstrengungen stellte, ist sicherlich ein Grund dafür, warum er in den letzten Jahren – im Zuge des Abgesangs auf den Nationalstaat – verstärkt in linke Debatten zurückgefunden hat. Am 21. September wäre Poulantzas 70 Jahre alt geworden.
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