Weniger Brutto

Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte gestern Daten, nachdem die durchschnittlichen Bruttoverdienste aller ArbeitnehmerInnen in Deutschland im Jahr 2009 um – 0,4%  gesunken sind – erstmals seit der Existenz der Bundesrepublik.

Beim WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung ist zu lesen:

Verantwortlich für den Rückgang der rechnerischen Pro-Kopf-Verdienste sind hauptsächlich der Ausbau der Kurzarbeit und der Abbau von Überstunden. Im Gegensatz zu den Pro-Kopf-Verdiensten sind die Bruttoverdienste je Stunde insbesondere durch den Abbau von Guthaben auf Arbeitszeitkonten um 3,0% gestiegen. Die Arbeitnehmer erhielten 2009 das Entgelt für die Arbeit, die sie in den Vorjahren bereits erbracht haben. Besonders stark betroffen war das Verarbeitende Gewerbe. Hier sanken die Pro-Kopf-Verdienste um 3,6% während auf Stundenbasis ein Zuwachs von 4,4% zu beobachten war. Auch die Lohnstückkosten, die die Relation von Arbeitskosten und Wertschöpfung darstellen, stiegen in diesem Wirtschaftsbereich besonders stark an (+ 15,3%).