Die letzte Form der politischen Ökonomie: die Professoralform

»Die letzte Form [der politischen Ökonomie] ist die Professoralform, die ›historisch‹ zu Werke geht und mit weiser Mäßigung überall das ›Beste‹ zusammensucht, wobei es auf Widersprüche nicht ankommt, sondern auf Vollständigkeit. Es ist die Entgeistung aller Systeme, denen überall die Pointe abgebrochen wird, und die sich friedlich im Kollektaneenheft zusammenfinden. Die Hitze der Apologetik wird hier gemäßigt durch die Gelehrsamkeit, die wohlwollend auf die Übertreibungen der ökonomischen Denker herabsieht und sie nur als Kuriosa in ihrem mittelmäßigen Brei herumschwimmen läßt. Da derartige Arbeiten erst auftreten, sobald der Kreis der politischen Ökonomie als Wissenschaft sein Ende erreicht hat, ist es zugleich die Grabstätte dieser Wissenschaft.« (Karl Marx, MEW 26.3, 492)

FAQ. Noch Fragen? (A)typisch: Prekarität als neue Normalität

siestaLaut einer neuen DGB-Studie (»Arbeitsqualität aus der Sicht von jungen Beschäftigten«) gehen etwa 30 Prozent der unter 35-Jährigen einer »atypischen« Beschäftigung nach – bei den unter 25-Jährigen ist es sogar fast die Hälfte. Unter »atypisch« versteht man befristete oder Teilzeitjobs, Zeitarbeit oder Minijobs. Laut dem gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) waren 2014 sogar fast 40 Prozent aller abhängig Beschäftigten in Teilzeit, Leiharbeit und Minijobs tätig. Selbst im öffentlichen Dienst schreitet die atypische Beschäftigung voran – und nicht nur im Wissenschaftsbetrieb. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit von 2015 (»Befristete Beschäftigung im öffentlichen Dienst«). Ihre Untersuchung zeigt, dass der Anteil der befristeten Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen Sektor über zehn Prozent höher ist als in der Privatwirtschaft. Untersucht wurde der Zeitraum von 2004 bis 2014. Continue reading “FAQ. Noch Fragen? (A)typisch: Prekarität als neue Normalität”