Imperialismustheorie und Luxemburgs Kritik an Marx’ Reproduktionsschemata

Rosa Luxemburg ist für viele Linke ein positiver Bezugspunkt. Kein Wunder, schließlich kritisierte sie die Sozialdemokratie und die kommunistischen Bolschewiki gleichermaßen. Bereits vor der Jahrhundertwende wandte sie sich gegen die Verharmlosung des Kapitalismus, einen Punkt, den sie in ihrem vor 100 Jahren erschienen Buch »Die Akkumulation des Kapitals« ausformulierte.[1. Seitenzahlen im Text beziehen beziehen sich auf die Gesammelten Werke] Ihre »ökonomische Erklärung des Imperialismus«, so der Untertitel, erschien 1913, ein Jahr vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Kein Wunder also, dass das Buch für viele ein wichtiger imperialismustheoretischer Beitrag war und nach wie vor ist (vgl. mein Beitrag in ak 592, den Beitrag von Judith Dellheim, Lutz Brangsch, die Dokumentation der RLS-Tagung und den Mitschnitt eines Vortrags zum zweiten Band des Kapitals von Michael Krätke Teil 1/ Teil 2).

Im Folgenden soll Luxemburgs Marxkritik dargestellt und kritisiert werden – hierbei geht es etwas formel zu. Continue reading “Imperialismustheorie und Luxemburgs Kritik an Marx’ Reproduktionsschemata”