Blogger Dir einen. Neue Studie zu wachsendem Arbeitsdruck auf JournalistInnen

Vor ein paar Tagen war auf Deutschlandfunk ein Hintergrundbericht zu hören: »www wie Wahrheit. Blogger beeinflussen die Medienwelt«. Für den medialen Mainstream stellen blogs nicht nur eine meinungsstarke Konnkurrenz dar, sondern eben auch das Medieum, in dem zunehmend »unangenehme« Wahrheiten publiziert werden. Wobei Wahrheit, Unsinn und Verschwörungstheorien oft nicht weit voneinander entfernt sind. Wie aber  üblich kommen auch in diesem dradio-Beitrag die ökonomischen Bedingungen und Arbeitsverhältnisse zu kurz, unter denen Zeitungen zunehmend produziert werden. Und das obwohl eine fast zeitgleich erschienene Studie der FU Berlin zeigt, dass vor allem die redaktionelle Arbeitsverdichtung die journalistische Qualität gefährdet. Laut der Studie im Auftrag des Deutschen Fachjournalisten-Verbands (DFJV) und der Gesellschaft für Fachjournalistik hat sich die Arbeitssituation im Politikjournalismus in den letzten fünf Jahren insgesamt verschlechtert. Medienübergreifend bestätigen die rund 900 befragten JournalistInnen eine negative Veränderung der Arbeitssituation in der eigenen Redaktion: Drei Viertel der Befragten (74,3 %) geben an, der Arbeitsdruck habe zugenommen oder stark zugenommen. Über die Hälfte (54,5 %) konstatiert eine Abnahme der personellen Ausstattung in der Redaktion und knapp die Hälfte (46,8 %) beklagt eine Abnahme der Zeit für Recherche. Aktuell sehen sich PolitikjournalistInnen mit zunehmend schwierigen Produktionsbedingungen konfrontiert: ökonomischer Druck und gestiegene Anforderungen durch Digitalisierung werden als Bedrohung für journalistische Qualität wahrgenommen.

Die komplette Studie kann hier abgerufen werden.

Foto: CC-Lizenz, minifig