Die andere Seite der Medaille des Spardiktats für Griechenland: die Einnahmeseite

Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaft Eurostat legt jährlich Steuertrends in der Europäischen Union vor. Im EU-Durchschnitt betrug die effektive Besteuerung von Gewinnen und Vermögen 2007 30%. Damit sind die Steuern gemeint, die Unternehmen und Private auf  Einkommen aus Gewinnen und Vermögen an das Finanzamt abführen müssen. Während in den letzten Wochen immer nur von der Alternativlosigkeit des »Sparen« die Rede war, zeigt ein Blick in die Statistik ein recht interessantes Bild: Während die genannten Steuern in Frankreich 41%, in Spanien 42% und im ach so neoliberalen Großbritannien 43% betragen, sind die Zahlen für Deutschland (24%) und Irland (19%) recht niedrig. Noch weniger sind die Steuern allerdings in Griechenland, nämlich nur 16% (2006)! Statt hier ordentlich zuzulangen, soll die Zeche für die nötig gewordenen Kredite von den Lohnabhängigen gezahlt werden – durch Sparanstrengungen und Lohnkürzungen.

Das Lieblingswörtchen der politischen Klasse für ihr eigenes Handwerk ist z.Z. »alternativlos«. Ich sage mal so: Das könnt Ihr Eurem Frisör erzählen.

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