Patriarchat und disziplinierende Normalität

Die Enthüllungen nehmen kein Ende: Quer durch die Republik und die Konfessionen wurde in Schulen und Internaten munter gezüchtigt. Nun gibt der mit Misshandlungsvorwürfen konfrontierte Bischof Mixa zu bedenken, »Watschn« seien vor 20, 30 Jahren doch »vollkommen normal« gewesen – alle Lehrer und Schüler dieser Generation wüssten das. Damit hat er nicht ganz unrecht. Thomas Schroedter schreibt im aktuellen ak:

»In der Diskussion werden die ›verklemmten Priester‹ und die ›durchgedrehten Lehrer‹, nicht aber ein System der zunehmenden Kontrolle von Kindheit und Jugend problematisiert.«