Arbeiten gefährdet ihre Gesundheit

Laut dem aktuellen Gesundheitsreport der DAK leidet jedeR zweite Lohnabhängige an Schlafstörungen. Ein wesentlicher Grund: Der Stress des Kapitalismus und die Wirtschaftskrise. Bereits 2009 berichtete die Böcklerstiftung, dass »Abstiegsängste […] die Mittelschicht erreicht« habe (Böckler-Impuls 19/2009). Die auf Leistung ausgelegte Unternehmensführung führt bei einem Viertel der Beschäftigten zu mehr körperlichem und bei 80 Prozent zu mehr psychischem Stress. Der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte warnt inzwischen davor, dass die steigenden Zahl psychischer Erkrankungen die Arbeitsmedizin »vor erhebliche Herausforderungen stellt«. Es sieht also ganz danach aus, dass auch diejenigen, die die ArbeiterInnen von den ganzen geundheitlichen Folgen von Stress und Konkurrenzdruck rehabilitieren sollen, selbst total im Stress untergehen werden. Und das alles nur aufgrund der Tatsache, möglichst schnell wegrennen zu müssen (siehe hier). Diese Pointe des Witzes hat Kenneth Rogoff, der ehemalige Chefökonom des IWF, in seiner gestrigen Witzstunde in der financial times deutschland (8.2.10) weggelassen.

Lauf’ um Dein Leben oder stirb

Kenneth Rogoff, der ehemalige Chefökonom des IWF, hat in der financial times deutschland (8.2.10) Griechenlands Staatschulden kommentiert. Rogoff fühlt sich an den Staatsbankrott von Argentinien vor zehn Jahren erinnert. Interessant ist aber weniger dieser Vergleich als ein Gleichnis auf die kapitalistische Konkurrenz, dass er den LeserInnen als Witz verkaufen möchte.

Da ist der alte Witz von den zwei Männern, die nach einem Flugzeugabsturz im Dschungel von einem Löwen umkreist werden. Als der eine beginnt, seine Turnschuhe anzuziehen, fragt der andere, warum er dies tue. Er antwortet: “Ich mach mich fertig, um wegzurennen.” “Aber du wirst nicht schneller sein als der Löwe”, sagt der andere. Darauf der eine: “Ich muss nicht schneller laufen als der Löwe, nur schneller als du.”

Ein Witz ist es, wenn zumindest eineR lacht.